Die Bandscheibe

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Überblick

Jede Bewegung schmerzt. Ob Bücken, Strecken oder nur ein leichtes Husten – der Schmerz zieht sich durch Mark und Bein.


Ursache

Die Symptome erscheinen meist in der Nähe der beschädigten Bandscheibe. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Lähmung.

Wer schnell reagiert, kann einen Bandscheibenvorfall noch rechtzeitig behandeln lassen. Gerade ältere Personen müssen auf ihren Rücken achten. Aber auch übergewichtige Menschen oder jene, denen es an Bewegung mangelt, können unter einen Bandscheibenvorfall leiden.


Anatomie der Wirbelsäule

Wer sich die Anatomie des Rückens genauer anschaut, wird sich schnell bewusst, wie wichtig die Bandscheiben für uns sind. Unsere Wirbelsäule besteht aus 32 bis 33 Wirbelknochen: 7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 5 Lendenwirbel sowie 3 bis 4 Steißwirbel.Anatomie der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist wie ein S geformt und beinhaltet zugleich das Rückenmark. Es verbindet das periphere Nervensystem mit unserem Gehirn. Dieses ganze System wird von den Bandscheiben geschützt, die wie ein Stoßdämpfer agieren und den Druck von außen auf die Wirbelsäule verteilen.

Insgesamt gibt es 23 Bandscheiben. Von den Halswirbeln bis zu den Lendenwirbeln vermeiden sie, wie kleine Wasserkissen, Reibungen zwischen den Wirbeln oder Nerven. Das Steißbein ist allerdings steif.

Anatomie

Die Bandscheibe besteht aus einen Knorpelring und einem inneren Gallertkern.

Zusammen bestehen sie aus ungefähr 80 Prozent Wasser. Je älter man wird, desto weniger Wasser befindet sich in der Bandscheibe und der Knorpelring wird bröselig.

Auch eine schlechte Haltung kann dazu führen, dass der Knorpelring beschädigt wird. Die falsche Druckbelastung greift den Knorpelring an. Wasser tritt aus dem Gallertkern, die Bandscheibe wird dünner und es kann zum Bandscheibenvorfall kommen.

In einem solchen Fall kann sich die Bandscheibe auch verschieben. Das ist besonders schmerzhaft, da der Druck auf den Neven liegt.

Bandscheibenvorfall

Die Symptome sind bei einem Bandscheibenfall unterschiedlich.


Verschiedene Schmerzsymptome

Manchmal kommt der Schmerz erst schleichend, ein anders Mal schießt er ruckartig durch den Körper.

Der Schmerz muss nicht zwingend nur in der Wirbelsäule zu spüren sein. Ist eine Bandscheibe bei den Halswirbeln betroffen, zieht sich der Schmerz bis hin zu den Armen und Fingern.

Sind die Lendenwirbel betroffen, muss der Ischiasnerv darunter leiden, was in der Alltagssprache als Hexenschuss bekannt ist. Der Schmerz zieht sich folglich von den Lendenwirbeln bis hin über die Beine zu den Füßen.


Facharzt konsultieren

Wenn die Nerven eingeklemmt sind, spürt der Betroffene ein Kribbeln in den Armen oder Beinen. Es kann auch ein Gefühl der Taubheit auftreten. Wenn die Muskeln nicht mehr zu bewegen sind, sollte der Patient auf den schnellsten Weg zum Arzt. Rückenschmerzen durch BandscheibenvorfallGerade wenn die Oberschenkel sich taub anfühlen, ist dem Besuch beim Experten nicht mehr aus dem Weg zu gehen. In einem solchen Fall sind die Nerven eingequetscht und nur der Facharzt kann diese noch retten.


Betroffene können sich kaum bewegen

Allein durch die eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit ist die Ursache an den Bandscheiben zu finden. Durch Abklopfen der Wirbelsäule kann herausgefunden werden, wo genau sich die beschädigte Bandscheibe befindet.

Anschließend werden die Reflexe getestet. Über sie kann der Arzt herausfinden, ob die Wirbelsäule die Ursache des Schmerzes sein könnte oder ein Nerv eingeklemmt ist.

Mittels einer Nadel werden die elektrischen Aktivitäten des Muskels oder des Nervs gemessen. Auf diese Weise kann der Arzt beurteilen, ob nur ein bestimmter Nerv oder gleich mehrere davon betroffen sind. Ist der Nerv eingeklemmt, verändern sich die Aktivitäten im Muskel und Nerv.

Therapie

Liegt ein Bandscheibenvorfall vor, gilt zunächst eins: den Schmerz lindern, damit sich kein chronisches Schmerzgedächtnis entwickeln kann. Erst wenn die Schmerzsymptome gelindert sind, können weitere Behandlungsschritte folgen.


Leichter Sport und Physiotherapie

Vor allem Bewegung hilft den Bandscheiben sich wieder zu erholen. Der Druck, der auf den Wasserkissen bei Stillstand liegt, wird aufgehoben und es kann wieder Flüssigkeit im Gallertkern und Knorpel aufgenommen werden.

In der Regel wird Physiotherapie und Krankengymnastik bei einem Bandscheibenvorfall eingesetzt. Zudem können unterstützende Therapieverfahren, wie beispielsweise Akupunktur oder Wärmebehandlungen, den Schmerz lindern.


Konservative Therapie

In der mordernen Medizin werden Bandscheibenvorfälle zunächst mit konservativen Verfahren behandelt, um einen chirurgischen Eingriff möglichst zu vermeiden. Operiert wird erst, wenn der Bandscheibenvorfall zu Schädigungen der Nerven und damit zu Lähmungen führt. Im Fall des sogenannten Kauda-Syndroms sind Nervenfasern des Rückenmarks beschädigit, so dass der Unterleib unterversorgt wird und beim Betroffenen zu Harn- sowie Stuhlinkontinenz fürht.Regelmäßige Bewegung hilft den Bandscheiben


Bandscheibenvorfall vorbeugen

Prävention ist auch hier die beste Therapie. Um einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen, sind eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und viel Bewegung wichtig. Gerade Personen die im Büro arbeiten, sollten sich etwas Zeit nehmen, um im Ausgleich zum langen Sitzen regelmäßig spazieren, schwimmen, fahrradfahren oder joggen zu gehen.

Auch die Körperhaltung ist wichtig, da eine gekrümmte Wirbelsäule die Rückenmuskulatur zusätzlich belastet, was zu schmerzhaften Verspannungen führt. Daher sollte auch die Rückenmuskulatur mit gezielter Gymnastik gestärkt werden.

Wichtig ist jedoch immer: Wenn der Schmerz einmal auftritt, sollten Betroffene sich unbedingt mehr bewegen. Denn eine Schonhaltung verschlimmert die Beschwerden nur.