Kinesio-Taping
Rubrik: Alternative Heilverfahren
Leistungsbeschreibung
Das Kinesio-Taping zur Behandlung von Muskel- und Sehnenverletzungen ist im Leistungssport bereits fest etabliert und kommt immer häufiger auch in der Allgemeinmedizin zum Einsatz. Bei dieser innovativen Therapie werden farbige Spezialpflaster direkt auf die schmerzenden Muskeln, Bänder und Gelenke des Patienten aufgeklebt. Die Tapes reizen bestimmte Rezeptoren in der Haut und heben Haut und Gewebe an. Dadurch wird die Lymph- und Blutzirkulation aktiviert, die Funktion der Muskeln und Gelenke verbessert sich, Schmerzen werden gelindert und die Selbstheilungskräfte des Körpers gefördert.
Anders als klassische Taping-Methoden schränkt das Kinesio-Taping den Patienten in seiner Bewegung und seinen alltäglichen Aktivitäten nicht ein. Die auf Baumwollbasis hergestellten Tapes sind elastisch, wasserfest und atmungsaktiv. Sie passen sich der Dehnung der Muskeln an und können auch bei starker Belastung – bei der Arbeit, beim Duschen oder beim Sport – mehrere Tage lang getragen werden, ohne ihre Wirkung zu verlieren.
Durchführung/Anwendung
Kinesio-Taping wird ausschließlich von speziell ausgebildeten und zertifizierten Therapeuten und Ärzten angewandt. Meist sind es Physiotherapeuten, Orthopäden, Heilpraktiker oder Ergotherapeuten, die dieses Verfahren anbieten.
Die etwa fünf Zentimeter breiten Tapes werden über eine wärmeempfindliche Acrylklebebeschichtung auf die vorgedehnte Haut aufgeklebt. Durch die natürliche Bewegung des Körpers wird das Gewebe zwischen Haut und Muskulatur unter dem Tape immer wieder gespannt und entspannt wie bei einer Massage. Je nach Art der Beschwerden werden ein oder mehrere Tapes aufgeklebt, die meist zwischen fünf und zehn Tagen haften bleiben. Die Klebebänder lassen sich schmerzfrei und ohne Rückstände wieder ablösen.
Medizinische Indikation
Das Kinesio-Taping ist eine medikamentenfreie Therapie, die meist in Kombination mit einer klassischen Physiotherapie eingesetzt wird. Diese Krankheitsbilder können mit Kinesio-Taping behandelt werden:
- Muskelzerrungen und -faserrisse
- Rücken-, Schulter- und Hüftschmerzen
- Gelenkarthrose
- Verspannungen
- Tennisarm
- Karpaltunnel-Syndrom
- Menstruationsbeschwerden
- Sehnenscheidentzündung
- Bandscheibenvorfall
- Migräne
Kinesio-Tapes kommen außerdem in der Nachsorge von Operationen als begleitende Lymphtherapie zur Anwendung. Das hautfreundliche Tape-Material ist auch für Patienten mit einer Pflasterallergie oder empfindlicher Haut geeignet.
© FACHARZT24 (letzte Aktualisierung: 04.07.2013)