Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten
Informationen über: Bluthochdruck
- Krankheitsbild
- Diagnose
- Verlauf/Folgen
- Medikamente
- Homöopathische Arzneimittel
- Allgemeine Maßnahmen
- Ernährung
- Hausmittel
- Sport/Fitness
- Selbsthilfegruppen
Krankheitsbild
Zu hoher Blutdruck, vom Mediziner als Hypertonie bezeichnet, ist weit verbreitet. Bei uns ist jeder fünfte Erwachsene über 40 Jahre betroffen und damit mehr als acht Millionen Menschen in Deutschland. Viele von Ihnen wissen es gar nicht, weil er keine Beschwerden verursacht.
So bleibt er häufig unbemerkt und kann erhebliche Schäden verursachen. Erst diese führen dann zu Symptomen, beispielsweise zu Kopfschmerzen, Erschöpfung, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Atemnot und Ruhelosigkeit. Außerdem erhöht er das Risiko für Schlaganfall, Aneurysma (Ausweitung eines arteriellen Blutgefäßes), Herzschwäche, Herzinfarkt und Nierenschäden.
Ursachen
Bei den meisten Hochdruckkranken lässt sich keine funktionelle Ursache finden. Man spricht dann von der primären oder auch essentiellen Hypertonie. Sie kann anlagebedingt sein und tritt in manchen Familien gehäuft auf, denn bis zu 40 Prozent des Blutdrucks wird durch Erbfaktoren bestimmt. Als Risikofaktor gelten:
- Übergewicht
- kochsalzreiche Ernährung
- psychische Belastungen, Angst, Stress, unbewältigte persönliche Probleme (zum Beispiel Eintritt ins Rentenalter, Trennung von Bezugsperson und andere)
- Rauchen
- Bewegungsmangel
- Alkohol
Nur bei etwa zehn Prozent aller Hochdruckkranken lässt sich eine direkte Ursache finden, beispielsweise eine Nierenkrankheit, eine Geschwulst an der Nebennierenrinde, eine Überfunktion der Schilddrüse, die Einnahme von blutdrucksteigernden Medikamenten oder ein anderer Grund wie zum Beispiel Störungen des Hormonhaushaltes. Eine Überprüfung des Hormonstatus sollte deshalb zur Abklärung durchgeführt werden.
Diagnose
Gemessen wird der Blutdruck üblicherweise am Arm. Man erhält zwei Werte: den systolischen und den diastolischen Blutdruck. Jedes Mal, wenn das Herz schlägt, fließt ein Schub Blut durch die Adern.
In diesem Moment ist der Blutdruck am höchsten. Der zugehörige Blutdruck wird als systolischer bezeichnet. Wenn sich der Herzmuskel entspannt, ist der Blutdruck deutlich geringer, dies ist der so genannte diastolische Blutdruck. Er hat die größere Bedeutung, denn er gibt den Basis-Druck an, der ständig vorhanden ist. Dagegen spiegelt der systolische den Spitzenwert wider.
Angegeben wird der Blutdruck in mm Hg. Hg steht dabei für Hydrargyrum, das lateinischen Wort für Quecksilber, denn bei den früher üblichen Geräten wurde über die Höhe einer Quecksilbersäule der gemessene Blutdruckwert angezeigt. Als erstes wird der systolische, dann der diastolische Wert genannt. So lautet beispielsweise ein Ergebnis '120 zu 80', geschrieben in folgender Form: 120/80 oder 120:80.
Diese Blutdruckwerte sind normal
Welche Blutdruckwerte für den Einzelnen wirklich die richtigen sind, lässt sich schwer generalisieren. Denn im Einzelfall müssen ggf. weitere vorliegende Erkrankungen und andere Faktoren berücksichtigt werden. Als anerkannte Richtschnur gelten die Werte, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihren aktuellen Richtlinien aufführt. Sie unterscheidet drei Kategorien:
optimaler Blutdruck |
bis 120/80 mm Hg |
normaler Blutdruck |
bis 130/85 mm Hg |
hoch-normaler Blutdruck |
bis 139/89 mm Hg |
Ein einmalig oder gelegentlich über die angegebenen Grenzwerte hinaus gehender Blutdruckwert bedeutet keineswegs, dass eine Hochdruckkrankheit vorliegt. Da der Blutdruck im Laufe des Tages stark schwanken kann, ist es sehr schwer, den durchschnittlichen Blutdruckwert zu bestimmen. Daher wird in solchen Fällen der Blutdruck wiederholt und meist auch in unterschiedlichen Körperhaltungen (Sitzen, Stehen, Liegen) oder mit Hilfe einer 24-Stunden-Messung geprüft.
Verlauf/Folgen
Wenn der Bluthochdruck unbehandelt bleibt, können sich unbemerkt schwere Komplikationen entwickeln. Es kann zu Schäden an lebenswichtigen Organen kommen (Herz, Gehirn, Nieren), die nur schwer oder gar nicht mehr rückgängig machen lassen.
Bluthochdruck ist gefährlich
Besonders belastet wird das Herz. Die Folgen können eine Herzschwäche oder sogar ein Herzinfarkt sein. Aber auch die Gefäße müssen durch den erhöhten Druck erheblich größeren Belastungen Stand halten. Sie versuchen dies, indem sie vermehrt Kalk und Fettstoffe ablagern. Leider ist diese Maßnahme letztlich gefährlich, denn sie führt zu einer Verengung der Gefäße, so dass weniger Blut durch die Herzgefäße passt.
Um nun einer Mangelversorgung vorzubeugen, versucht das Herz auch diese Widerstände zu überwinden und arbeitet stärker. Irgendwann verkraftet es die Belastungen nicht mehr, und dann es kommt zu einer Herzschwäche oder einem Herzversagen. Wenn infolge des ständig erhöhten Blutdruckes der Herzmuskel zu wenig durchblutet wird, entsteht das Krankheitsbild Angina pectoris (= Herzenge). Weitere Folgen können Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen sein und damit Invalidität und Tod.
Sie sehen, es handelt sich beim Bluthochdruck nicht um einen harmlosen Befund, sondern um eine ernstzunehmende Erkrankung. Durch rechtzeitige Erkennung und richtige Maßnahmen können Betroffene praktisch ein normales, unbeschwertes Leben führen, können leistungsfähig und erfolgreich sein.
Medikamente
Helfen Sie bei der Therapie aktiv mit! Bevor Sie Medikamente einnehmen, sollten Sie Ihren Lebensstil optimieren.
Das heißt:
- Sorgen Sie für Normalgewicht. Wenn Sie Übergewicht haben, starten Sie mit dem Abnehmen.
- Ernähren Sie sich hochdruck-gesund, das heisst fettarm, cholesterinarm, natriumarm, kaliumreich (viel Obst und Gemüse) und verzehren Sie reichlich mehrfach ungesättigte Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren (entsprechende Pflanzenöle, geeignete Diätmargarine, fettreicher Seefisch). Trinken Sie Alkohol nur in Maßen. Auch Vollkornprodukte und fettarme Milchprodukte gehören auf Ihren täglichen Speiseplan.
- Achten Sie auf regelmäßige körperliche Bewegung (mindestens 30 Minuten Herz-Kreislauf-Training pro Tag) und erlernen Sie Techniken zum Stressabbau
- Verzichten Sie aufs Rauchen.
Gönnen Sie sich darüber hinaus viel Ruhe. Am besten ist es, Sie erlernen Entspannungstechniken, wie beispielsweise Autogenes Training. Frauen wird darüber hinaus empfohlen, die "Pille" abzusetzen.
Wenn nötig, wird Ihnen Ihr Arzt Medikamente verordnen. Auch pflanzliche und homöopathische Arzneimittel haben sich bewährt.
Verschleppen Sie die Behandlung nicht!
Wenn ein hoher Blutdruck vorliegt, dann gibt es nur eins: sofort handeln! Unternimmt man nichts, wird der Zustand von Jahr zu Jahr schlimmer. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Durch eisern durchgehaltene medikamentöse und nichtmedikamentöse Maßnahmen, bekommen Sie die Krankheit gut in den Griff.
Hat Ihnen Ihr Arzt Arzneimittel gegen zu hohen Blutdruck verordnet? Dann nehmen Sie diese regelmäßig ein. Unterstützend helfen Knoblauch, Lachsöl sowie Kalium und Magnesium. An pflanzlichen Medikamenten sollen Produkte mit Mistel und/oder Weißdorn günstige Effekte aufweisen.
Homöopathische Arzneimittel
Folgende Aufstellung listet homöopathische Einzelmittel, die bei diesem Beschwerdebild häufig zum Einsatz kommen.
Aconitum |
bei Blutduckkrisen; plötzlicher Blutstau im Kopf, Angst, Erregung, Durst. Verschlimmerung durch Wärme und nachts. |
Apocyanum
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zum Entwässern bei Bluthochdruck und Wassereinlagerungen; Durst, Verwirrtheit, schlechte Laune; Verschlimmerung durch kaltes Wetter, kalte Getränke, Aufdecken. |
Arnica
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bei Herzschwäche und Arteriosklerose; große Schmerzempfindlichkeit, hoch rotes Gesicht, Ohrensausen, Nasenbluten; Verschlimmerung durch Bewegung, feuchte Kälte und Wein; Besserung durch Ruhe und Liegen. |
Aurum
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bei Bluthochdruck, Altersherz und Arteriosklerose mit Depressionen, Lebensüberdruss oder ärgerlicher Gereiztheit; rotes Gesicht, Unruhe, Angst, Melancholie; nächtliche Verschlimmerung. |
Barium jodatum
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bei Bluthochdruck und Arteriosklerose; Schwindel, Gedächtnisschwäche, Schlaflosigkeit. Das Mittel lindert die Beschwerden, aber senkt weniger den Blutdruck. Die Wirkung tritt erst nach einigen Wochen ein. |
Crataegus
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bei Bluthochdruck, Altersherz und Arteriosklerose; Schwindel, Herzklopfen, Unruhe, Kopfschmerzen, ggf. Angina pectoris, Reizbarkeit, Nervosität; Verschlechterung bei Bewegung und im Warmen; Besserung durch Ruhe und frische Luft. |
Glonoinum
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bei Bluthochdruck und Angina pectoris; Herzklopfen, pulsierende Schmerzen, Angst; Verschlimmerung durch Bewegung, Wärme, Alkohol und Zurückbeugen des Kopfes; Besserung an frischer Luft. |
Nux vomica |
bei Bluthochdruck infolge von Stress. |
Secale cornutum
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bei Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen an den Beinen (Kälte, Taubheitsgefühl); innerliches Brennen wie Feuer, Neigung zu Nasenblutungen, Migräne; Verschlimmerung durch Bewegung, Berührung und Bettwärme; Besserung im Kühlen. |
Viscum album |
bei Bluthochdruck und Arteriosklerose; Herzklopfen, Unruhe, Schwindel, Magendruck, Übelkeit, Kopfschmerz, rheumatische Schmerzen in den Beinen und großen Gelenken. Verschlimmerung abends und nachts; Besserung durch Schweißausbruch. |
Allgemeine Maßnahmen
Rauchen Sie nicht
Rauchen wirkt sich negativ auf Ihre Gesundheit aus: Es beeinflusst zwar weniger den Blutdruck, erhöht jedoch das Herz- und Gefäßrisiko dramatisch. Denn Nikotin beschleunigt den Herzschlag und verengt die Blutgefäße. Dadurch sinkt die Sauerstoffversorgung von Körper und Herz. Außerdem können Blutplättchen leichter verklumpen, was das Thromboserisiko erhöht. Zusammen mit Kohlenmonoxid schädigt Nikotin die Gefäßinnenwände und fördert dadurch arteriosklerotische Ablagerungen. Auch der Fettstoffwechsel wird durchs Rauchen negativ beeinflusst, denn Raucher weisen in der Regel höhere LDL- und niedrigere HDL-Werte auf.
Falls Sie Raucher sind, nehmen Sie all dies deshalb zum Anlass, endgültig mit der Qualmerei aufzuhören.
Sorgen Sie für Entspannung
Gönnen Sie sich zunächst einmal Ruhe und vermeiden Sie Aufregungen und Stress. Am besten erlernen Sie Entspannungstechniken wie beispielsweise das autogene Training. Versuchen Sie Stressauslöser zu finden und abzustellen. Allein durch das richtige Stressmanagement können Sie Ihren Blutdruck um bis zu 2,3 mmHg systolisch und 1,0 mmHg diastolisch senken
Minimieren Sie persönliche Risikofaktoren
Raucher sollten das Rauchen einstellen, Frauen die "Pille" absetzen, Übergewichtige abnehmen.
Heiraten Sie!
Denn die Wissenschaftler haben festgestellt, dass verheiratete Hypertoniker ihren Bluthochdruck wesentlich besser in den Griff bekommen als unverheiratete, geschiedene oder verwitwete.
Achten Sie auf eine gute Körperhaltung
Neuere Untersuchungen geben Anlass zu der Vermutung, dass Probleme mit der Nackenmuskulatur, zum Beispiel infolge eines Schleudertraumas oder Haltungsfehler, zum Beispiel beim stundenlangen Arbeiten am Computer, für einen hohen Blutdruck mitverantwortlich sein könnten.
Ernährung
Der Abbau von Übergewicht senkt Blutdruck und Salzempfindlichkeit
Haben Sie Übergewicht? Dann nehmen Sie ab! Denn bereits zehn Kilogramm Gewichtsreduktion sollen den systolischen Blutdruck um 10 bis 25 mmHg senken können und den diastolischen um zehn bis 15 mmHg. Wenn man nur fünf Kilogramm abnimmt, sinkt der Blutdruck etwas weniger, aber immer noch so gut wie bei einer Monotherapie mit einem Diuretikum (Entwässerungsmittel). Im Mittel erreichten Hochdruckkranke in einer Studie allein durchs Abnehmen eine Blutdrucksenkung um sechs mmHg systolisch beziehungsweise drei mmHg diastolisch. Die Hauptsenkung tritt dabei in den ersten vier Wochen der Abmagerungskur ein. Und ein weiterer positiver Abnehm-Effekt kommt hinzu: die Salzempfindlichkeit sinkt. Bei manchen Übergewichtigen steigt nämlich der Blutdruck bereits durch den Verzehr von Kochsalz. Dieser Effekt verringert sich durchs Abnehmen.
Allgemeine Regeln zur Ernährung bei Bluthochdruck
1. |
Ihre Nahrung sollte dem Energiebedarf angepasst sein. Vermeiden Sie daher Übergewicht beziehungsweise bauen Sie vorhandenes ab. Ziel sollte ein BMI-Wert unter 25 sein. |
2. |
Essen Sie vollwertig und insbesondere viele langsam verdauliche Kohlenhydrate (Vollkornbrot, Naturreis, Haferflocken, Müsli) sowie ballaststoffreiche und vitaminhaltige Nahrungsmittel (Getreide, Gemüse, Obst, Kartoffeln, Milch, Fleisch). Schränken Sie Ihren Zuckerkonsum ein. |
3. |
Kaufen Sie fettreduzierte Produkte (Käse, Wurst) und verwenden Sie zum Kochen, Braten und Backen Pflanzenfette mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren (zum Beispiel Raps-, Maiskeimöl, Diät-Pflanzenfett, -öl) anstelle von tierischen Fetten. Als Streichfett ist hochwertige Diätmargarine geeignet. |
4. |
Nehmen Sie vermehrt kaliumreiche Lebensmittel zu sich (viel Obst und Gemüse, fünf Portionen am Tag sollten es schon sein, am besten als Rohkost oder Salat). |
5. |
Trinken Sie Alkohol höchstens in Maßen (bis 15 Gramm am Tag). Eine zu hohe Alkoholzufuhr lässt den Blutdruck steigen! |
6. |
Achten Sie insgesamt auf eine abwechslungsreiche und vielseitige Ernährung. |
7. |
Manche Hochdruckkranke, insbesondere übergewichtige, reagieren empfindlich auf Kochsalz. Wenn Sie zu dieser Gruppe gehören, dann können Sie Ihren Blutdruck durch eine salzarme und kaliumreiche Ernährung senken! |
Allein durch die richtige Ernährung lässt sich der Blutdruck um 8 bis 14 mmHg systolisch senken.
Das richtige Eiweiß und Rote-Bete-Saft können den Blutdruck senken
Das Trinken von einem halben Liter Rote Bete Saft pro Tag kann laut einer britischen Studie den Blutdruck deutlich senken und bis zu 24 Stunden anhalten. Zurückgeführt wird der Effekt auf die enthaltenen Nitrate, die auch in grünen, blättrigen Gemüsesorten vorkommen.
Andere Studien deuten daraufhin, dass es darüber hinaus wichtig sein könnte, das richtige Eiweiß zu verzehren. So hat man festgestellt, dass Menschen, die viel pflanzliches Eiweiß (zum Beispiel Eiweiß aus Sojabohnen) zu sich nehmen, einen niedrigeren Blutdruck aufweisen. Gesund sind für Hochdruckkranke auch fettarme Milchprodukte. Sie sollen laut neusten Untersuchungen ebenfalls einen blutdrucksenkenden Effekt aufweisen.
Tipps zur Zusammensetzung Ihrer Ernährung
Zu einer vollwertigen Kost gehört ein ausgewogenes Verhältnis der Nährstoffe. Ihre Nahrung sollte bestehen zu
- zehn bis15 Prozent Eiweiß
- maximal 40 Prozent Gesamtfett (sichtbares und verborgenes Fett)
- 45 bis 55 Prozent Kohlenhydrate
Ihre tägliche Nahrung verteilen Sie am besten regelmäßig auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten.
Die richtigen Fette
Von den folgenden drei verschiedenen Fett-Arten sollten Sie im Durchschnitt etwa jeweils gleich große Mengen verzehren: gesättigte Fette (vor allem tierisch), einfach ungesättigte Fette (Pflanzenöle) und mehrfach ungesättigte Fette (ebenfalls pflanzlich sowie in Seefisch). Die Gesamt-Fettmenge darf bei dieser Aufteilung aber nicht größer werden! Verringern Sie daher bewusst den Anteil an gesättigten Fetten in Ihrer Nahrung und tauschen Sie, wo immer Sie können, tierische durch pflanzliche Fette aus:
- Butter und vollfette Milchprodukte reduzieren und hochwertige Pflanzenfette (Diät-Margarine, Rapsöl, Olivenöl) sowie fettarme Milchprodukte bevorzugen
- beim Aufschnitt (Käse, Wurst) fettarme Produkte kaufen, mit Streichfett sparsam umgehen oder darauf verzichten und
- die Fleischaufnahme reduzieren (maximal zwei Fleischmahlzeiten pro Woche).
- regelmäßig (zweimal pro Woche) fetten Seefisch essen. Seefisch enthält die Blutdruck- und Cholesterinspiegel-senkenden Omega-3-Fettsäuren.
Schokolade scheint hilfreich zu sein, beim Senken des Blutdrucks
Eine Studie der Universität Francisco hat ergeben, dass dunkle Schokolade hilft, einen milden Bluthochdruck zu senken. Die Studienteilnehmer erhielten täglich 1,6 Unzen dunkler Schokolade. Innerhalb von zehn Tagen sank ihr systolischer Blutdruck um 5,1 mmHg und der diastolische um 1,8 mmHg. Diese Wirkung wird insbesondere den in der dunklen Schokolade enthaltenen Flavonoiden zugeschrieben. Darüber hinaus enthält dunkle Schokolade noch die antioxidativ wirkenden Vitamin D und E sowie Phytosterole. Auch andere Studie belegen mittlerweile die blutdrucksenkenden Eigenschaften dunkler Schokolade, egal ob als Riegel/Tafel (zum Beispiel 100 Gramm) oder (flavonoidhaltigem) Kakaogetränk (eine Tasse pro Tag) genossen. Wenn Sie die Schokoladenwirkung ausprobieren wollen, dann vergessen Sie aber nicht, auf Ihre tägliche Kalorienzufuhr zu achten. Sie müssen nämlich die übrige Nahrungsmenge reduzieren, denn auch mit Schokolade sollte Ihre tägliche Kalorienzufuhr so liegen, dass Sie Normalgewicht halten.
Übrigens: weiße, kakaofreie Schokolade weist keinen blutdrucksenkenden Effekt auf.
Salzarme Kost
Rund jeder zweite Hypertoniker kann seinen Blutdruck allein durch das Einsparen von Kochsalz etwas senken (um zwei bis acht mmHg systolisch). Wenn Sie zu dieser Gruppe gehören (was man in einem Diätversuch herausfinden kann), dann beachten Sie bitte die folgenden Hinweise:
Für eine kochsalzarme Kost sollte Ihre Nahrung nicht mehr als vier bis sechs Gramm Kochsalz täglich enthalten. Bei vielen Lebensmitteln wird der Kochsalzgehalt angegeben. Achten Sie beim Kauf auf die entsprechende Kennzeichnung. Verzichten Sie beim Kochen ganz auf den Kochsalzzusatz und verwenden Sie Austauschprodukte beziehungsweise Kräuter (keine Kräutermischungen mit Salzzusatz!). Meiden Sie Lebensmittel mit hohem Natriumgehalt (über 400 Milligramm pro 100 Gramm Lebensmittel), denn Natrium ist der entscheidende Bestandteil des Kochsalzes. Ob eine kochsalzarme Diät bei bereits mit Medikamenten behandelten Hypertonikern hilfreich ist, und ob der Effekt auch bei längerer Kochsalzeinsparung erhalten bleibt, konnte in mehreren Studien nicht geklärt werden.
Bitte beachten: Eine kochsalzarme Diät ist nicht geeignet für Schwangere und ältere untergewichtige Personen.
Die folgende Aufstellung gibt Ihnen einen Überblick über Lebensmittel mit niedrigem, mittlerem und hohem Natriumgehalt:
Sehr empfehlenswerte Lebensmittel (salzarm):
(Natriumgehalt niedrig, max. 0,3 Gramm Kochsalz pro 100 Gramm Lebensmittel)
Milch, Joghurt, Quark, Ei, frisches Fleisch, Geflügel, Wild, frischer Fisch, Nudeln, Reis, Getreideflocken, Kartoffeln, frisches und tiefgekühltes Gemüse, Obst, alle streng natriumarmen (streng kochsalzarm) Speziallebensmittel, Mineralwasser unter 100 Milligramm Natrium pro Kilogramm.
Bedingt zu empfehlende Lebensmittel (mittlerer Salzgehalt):
(mittlerer Natriumgehalt, maximal ein Gramm Kochsalz pro 100 Gramm Lebensmittel)
Frischkäse, Schalen- und Krustentiere, geräucherte Makrelen, Zwieback, Gebäck, Roggenmischbrot, Weizenbrot, Gemüsekonserven, Gemüsesäfte
Zu vermeidende Lebensmittel (besonders salzhaltig):
(hoher Natriumgehalt, über ein Gramm Kochsalz pro 100 Gramm Lebensmittel)
Salz- und Laugengebäck, Salzstangen, Cracker, Chips, süßes Kleingebäck, Käse, Wurst insbesondere Dauerwurst, Schinken roh und gekocht, geräucherter Speck, Bündner Fleisch, Salzheringe, Matjes, Fischkonserven (besonders Anchovis), Sauerkraut, Salzgurken, Oliven, Kapern, eingelegtes Essiggemüse, Ketchup, Senf, fertige Salatsaucen, Fertiggerichte (Dosen, Tiefkühlkost), Salz, Meersalz, Kräutersalze, Jodsalz, Natriumglutamat, Gamasio, Würzmittel und Streuwürze (zum Beispiel Fertigprodukte in Gläsern, Beuteln, Tuben, Dosen)
Hausmittel
An Hausmitteln haben sich vor allem Kneippanwendungen bewährt.
Sprechen Sie zuvor hinsichtlich Art und Dauer mit Ihrem Arzt. Als angenehm empfunden werden von Hochdruckpatienten in der Regel:
- Hauttrockenbürstungen, anschließend rasche kalte Abreibung, dann 20 Minuten Bettruhe
- ansteigendes Armbad
- Wechselfußbad, Wechselarmbad oder Wechselgüsse
- Wassertreten
- kalte Fußbäder (zehn bis 60 Sekunden)
Achtung! Hypertoniger sollten keine heißen Vollbäder nehmen, sondern maximal bei 34 bis 36 Grad Celsius baden.
Sauna
Bedingt erlaubt, jedoch keine Kälteanwendungen (kaltes Abduschen, Tauchbecken). Konsultieren Sie vor dem Saunabesuch Ihren Arzt!
Sonstiges
Folgende Therapieverfahren werden unter anderem eingesetzt:
- Akupunktur
- Eigenblutbehandlung
- Fuß-Reflexzonenmassage
- Sauerstofftherapie
- auflockernde klassische Massagen
Sport/Fitness
Sport senkt den Blutdruck
Regelmäßige sportliche Aktivität wird allen Hochdruckkranken empfohlen. Allein durch Steigerung der körperlichen Aktivität sollen sich der systolische Blutdruck um bis zu zehn mmHg und der diastolische um bis zu acht mmHg senken lassen. Erforderlich ist dafür mindestens eine halbe Stunde (besser 50 bis 60 Minuten) Ausdauertraining mittlerer Intensität (Herzfrequenz 170 bis 180 minus Lebensalter bzw. Training bei 40 bis 70 Prozent der maximalen Sauerstoffkapazität) an drei oder besser fünf Tagen der Woche.
Wer neu mit Sport anfangen möchte, sollte die Hürden aber nicht zu hoch setzen. Zweimal die Woche ernsthaft und regelmäßig Trainieren bringt auch schon viel. Entscheidend ist, die körperliche Fitness wenigstens auf einem mittleren Level zu halten.
Ausdauersport und moderates Krafttraining sind geeignet
Im Gegensatz zur früheren Meinung, wonach nur Ausdauersport geeignet schien, wird mittlerweile auch ein moderates Krafttraining empfohlen. Denn neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass mit einem isodiametrischen Krafttraining in niedriger Intensität unter qualifizierter Anleitung ein ähnlicher blutdrucksenkender Effekt erzielt werden kann.
Wenn die Intensität bei höchstens 70 Prozent der Maximalkraft liegt, soll der Blutdruck auch bei Älteren nicht bedrohlich ansteigen. Sportwissenschafter berichten sogar, dass Ergometertraining den Blutdruck stärker in die Höhe treiben kann als ein überwachtes Krafttraining, und zwar auf allen Belastungsstufen.
Auf jeden Fall sollten Sie vor Beginn jeglichen Trainings Sportart, Belastungs- und Trainings-Intensität mit Ihrem Arzt abstimmen.
Häufig empfohlenes Ausdauertraing für Hochdruckkranke:
schnelles Gehen, Nordic Walking, Langlaufen, Jogging, Radfahren, Schwimmen (mit Einschränkungen), Wanderrudern, Paddeln, Bergwandern, Golf, Skilanglauf, Fahrradheimtrainer
insbesondere für Jüngere: Fußball, Handball, Basketball, Volleyball, Radfahren
Als weniger geeignet werden angesehen: Tennis, Tischtennis, Squash, Skifahren, Hantelübungen, (Bodybuilding), Expanderübungen, Stoßen von Gewichten, Stoßen von Medizinbällen, Kegeln, Wildwasser-Kajak, Tauchen, Bergklettern, Bogenschießen, Schießen, Kniebeugen, Übungen zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur, Liegestütze, Seilklettern, Klimmzüge, Bankspringen.
Als ungeeignet für Hypertoniker gelten Sportarten, bei denen eine Pressatmung erfolgt oder ein Kraftausdauertraining oberhalb von 60 Prozent der Maximalkraft. Dazu zählen zum Beispiel Gewichtheben, Ringen, Boxen, Turnen, Wettkampf-Rudern, Sportkegeln.
Selbsthilfegruppen
Ansprechstelle für SH-Gruppen der Deutschen Liga zur Bekämpfung des Bluthochdr.Berliner Str. 46 Bundesverband herzkranke Kinder e.V. (BVHK)Hermine Nock Deutsche Herzhilfe e.V. (DHH)Weißhausstr. 21 Deutsche Herzstiftung e.V.Vogtstr. 50 Deutsche Hypertonie GesellschaftBerliner Str. 46 Dortmunder Selbsthilfegruppe für BluthochdruckkrankeHagener Str. 260 Förderkreis Herz- und Kreislaufhilfe e.V.Josef-Lutz-Weg 15 Herzkind e.V. SHGGeschäftsstelle Herz-Kreislauf-Telefon der Dt. Liga zur Bekämpfung des hohen BlutdrucksBerliner Str. 46 Herzschrittmacher - Selbsthilfec/o Anette-Gümbel Rohrbach Interessengemeinschaft Das herzkranke Kind e.V. (IDHK)Frau Edith Rönnebeck KinderherzligaSchottburger Str. 8a Kinderherzstiftung in der Deutschen Herzstiftung e.V.Vogtstr. 50 Pulmonale Hypertonie e.V. (PH)Hr. Bruno Kopp Selbsthilfegruppen der Deutschen Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdrucks e.V.Berliner Str. 46 |
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